Der oft totgesagte Jazz lebt. Und das mag nicht nur an seiner spannenden Entwicklung im 20. Jahrhundert liegen. Er bietet dem Musiker die einzigartige Möglichkeit, sich in seinem Spiel frei zu entfalten und die Musik für sich, seine Mitspieler und Zuhörer immer wieder neu zu entdecken und zu interpretieren.
Gerade in den letzten Jahren findet der Jazz wieder großen Zulauf, auch bei jungen Fans. In vielen Städten wird Musikern und Zuhörern wieder die Möglichkeit geboten, in abendlichen Jam Sessions mitzumachen oder einfach nur zuzuhören.
Und so entstand die Idee, auch in Heiligenhaus einen Jam Session Abend einzurichten. Unter der Organisation der Fördervereine des Clubs und der Musikschule ist es nun gelungen, in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Heiligenhaus, dieses Format Realität werden zu lassen.
Eröffnet wird der Abend jeweils mit einer Opener Band mit einem ca. einstündigem Auftritt. Anschließend heißt es dann: Bühne frei zur Jam Session.
Die Jam Session ist als offene Bühne für Neueinsteiger und alte Hasen gedacht. Das Publikum kann die einzigartige Atmosphäre des Clubs und natürlich die Musik genießen. Alle Freunde des Jazz, Swing, Bossa oder Blues, alle Musiker der Region sind herzlich eingeladen, durch den Abend zu jammen.
Für Klavier und Schlagzeug ist gesorgt, ansonsten müssen die Musiker ihr eigenes Equipment mitbringen. Das Repertoire sollte, wenn möglich, in den Real Books I + II enthalten sein. Um Anfängern die Möglichkeit zu geben, sich auf die Session vorzubereiten, werden vorher ein paar Stücke bekannt gegeben, siehe hier auch Liste der Stücke auf dieser Seite.
Einlass ist um 19:00 Uhr, Beginn der Veranstaltung ist um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Der Bandname „Better Days Ahead“ stammt von einem Pat-Metheny-Titel aus dem Jahr 1989 und ist durchaus programmatisch gemeint. Die fünf erfahrenen Musiker vermischen Einflüsse aus Jazz, Funk, Rock und Latin zu einer groovig-melodiösen Fusion, die einfach Spaß beim Zuhören macht. Better Days Ahead interpretiert Musik von Steely Dan, David Sanborn, Weather Report, Pat Metheny, Yellowjackets, Brecker Brothers und vielen anderen.
Better Days Ahead sind:
Dirk Bosselmann — Saxophon
Axel Fenger — Gitarre
Ralf Koppel — Keyboard
Ernst von Kannen — Bass
Gerd Wypior — Schlagzeug, Percussion
Anschließend wird gejamt. Wir wünschen allen viel Spaß dabei
Bei einer Jam Session treffen sich Musiker und spielen spontan das, worauf sie sich geeinigt haben. Die Erfahrungen, die man als Musiker bei einer Jam Session sammeln kann, sind unbezahlbar. Das klingt eigentlich selbstverständlich. Doch für den Anfänger stellt die eigene Hemmschwelle, gemeinsam zu musizieren, anfangs eine ziemlich große Hürde dar. Man beobachtet die Musiker auf der Bühne, vergleicht ihr Können mit dem eigenen und stellt fest, dass der eine sein Instrument besser, der andere schlechter beherrscht. Aber man sieht auch, dass sie Spaß am gemeinsamen Musizieren haben. Und sie lernen dabei, perfektionieren den Umgang mit ihrem Instrument, erweitern ihr musikalisches Verständnis und — vielleicht der wichtigste Aspekt — agieren und reagieren in einer Gruppe.
Oft entstehen dabei wunderbare musikalische Momente, nicht nur für die Musiker, sondern auch für den Zuhörer. Und der wundert sich nicht selten, dass „die auf der Bühne“ sich vorher oft gar nicht kannten.
Improvisieren lernt man nur durch Tun, und ich möchte mit Jamie Aebersold, einem amerikanischen Saxophonisten und Jazzpädagogen, schließen: “Es gibt keine falschen Töne, nur schlecht gewählte. Und wenn du einen schlecht gewählten Ton spielst, dann geh einfach einen Halbton höher oder tiefer. Du bist immer nur einen Halbton vom richtigen Ton entfernt.”
Wir würden uns freuen, wenn unser Angebot „Jazz im Club — open Jam Session“ großen Anklang findet und laden Musiker und Zuhörer herzlich ein.
Uwe Ottenjann
Song for My Father
Black Orpheus
Watermelon Man
Autumn leaves
Blue Bossa
St. Thomas
All of Me
Summertime
Blue Monk
Aus den Real Books zu entnehmen.
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